SHUNEN AMEN!


Am 11. März ruft das Berliner Bündnis gegen Antiziganismus BARE zur Solidarität mit Roma* aus der Republik Moldau und zum Protest gegen die Massenabschiebungen des Berliner Senats. 

© Matteo Cossu

Samstag, 11. März 2023 | 14.00 – 18.00 Uhr | Grüner Salon & Rosa-Luxemburg-Platz Berlin

Gemeinsam mit Aktivist*innen und Schutzsuchenden fordert BARE ein permanentes Bleiberecht für moldauische Roma*, welche auf Grund des tradierten sozialen und institutionellen Antiziganismus in ihrem Herkunftsland in ein Leben in eklatanter Armut gezwungen sind – ohne adäquate Zugänge zu den Sektoren Bildung, Gesundheit, Arbeit und Wohnen. Im Zuge der Pandemie und des Krieges in der Ukraine hat sich ihre Situation abermals drastisch verschlechtert. Zur Sicherung ihrer Existenz sowie die ihrer Familien müssen sie Moldau verlassen. Am 31. März endet das im Berliner Koalitionsvertrag von 2021 formulierte Wintermoratorium. Über 3.200 ausreisepflichtigen Moldauer*innen droht dann die Abschiebung. Die Mehrheit sind Roma*.

Die omnipräsente Unterdrückung von Roma* in der Region steht in einer historischen Tradition der Vernichtung: Erst 1861 wurde der 500 Jahre währende Handel und Besitz von »Roma*-Sklav*innen« auf dem Gebiet der heutigen Republik Moldau gesetzlich untersagt. Wenige Jahrzehnte später wurden die Nachkommen ebenjener letzten Sklav*innen Europas durch die Nationalsozialist*innen und deren Kollaborateur*innen systematisch verfolgt und ermordet.

Das BARE-Bündnis fordert den zukünftigen Berliner Senat dazu auf, mit sofortiger Wirksamkeit eine Bleiberechtsregelung für Roma* aus der Republik Moldau auf Landesebene zu implementieren und sich entsprechend auf Bundesebene einzusetzen. Deutschland muss sich der Verantwortung seines historischen Erbes, der Kontinuitäten der hierauf fußenden Unmenschlichkeit und des Unrechts auf europäischem Terrain gewahr sein – sich positionieren und handeln!

Shunen amen: Hört uns! Am 11. März ruft das BARE-Bündnis zum Rosa-Luxemburg-Platz. Um Haltung zu zeigen. Um Gehör zu schaffen.

Zum Veranstaltungsflyer | Zur Pressemitteilung | Zum Protestbrief des BARE-Bündnis zur Situation von Roma* in der Republik Moldau an den Berliner Senat.

Zum Artikel von Patrick Volknant über den Aktionstag im »nd«, 12.03.2023: Kampf um Perspektive: Roma protestieren gegen Abschiebung

Weiterführender Veranstaltungshinweis

Fortbildung der Hildegard Lagrenne Stiftung: »Zur Situation schutzsuchender Romnja aus der Republik Moldau«

Zeit: Mittwoch, den 29.3. von 9 bis 12 Uhr

Ort: Pangea-Haus, Trautenaustr. 5, 10717 Berlin

Referentin: Kristina Holzapfel, Autorin der Studie »Diskriminiert und abgelehnt: Zur Situation schutzsuchender Romnja aus der Republik Moldau« | Weitere Informationen

Programm

14.00 – 15.00 Uhr

Kundgebung vor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

Mit: u.a. Berenice Böhlo (Republikanische Anwält*innenverein, angefragt), Hamze Bytyci (RomaTrial), Nora Brezger (Flüchtlingsrat Berlin), Schutzsuchenden aus Berliner Unterkünften, Moderation: David Paraschiv und Estera Stan (WIR SIND HIER!)

15.00 – 16.30 Uhr

Podiumsdiskussion im Grünen Salon

Mit: Dr. Ion Duminica (Institut für Kulturerbe des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft der Republik Moldau, Geschäftsführer der Roma*-Selbstorganisation Porojan), Inna Șupac (Institute for Strategic Initiatives (IPIS) Moldau), Elif Eralp (Sprecherin für Migration, Partizipation und Antidiskriminierung, Fraktion DIE LINKE), Barbara Meyer (Schlesische27 & BARE), Moderation: Nora Brezger (Flüchtlingsrat Berlin)

17.00 Uhr

Ausklang mit Gesprächen und Musik

14.00 – 18.00 Uhr

Beratungsangebot für Schutzsuchende aus Moldau, Essen und Kinderprogramm

Eintritt frei

Rosa-Luxemburg-Platz 2
10178 Berlin Mitte

Die Veranstaltungen finden in deutscher, rumänischer, russischer und Romanes-Lautsprache statt. Der Zugang zum Grünen Salon sowie zu den sanitären Anlagen ist nicht barrierefrei. Bei Assistentezbedarfen bitten wir um Rückmeldung unter info@bare.berlin.

*Änderungen vorbehalten

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die demokratiefeindlichen, rechtsextremen Organisationen angehören, entsprechenden Strukturen zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, die Teilnahme an der Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.